Rückmeldungen / Gästebuch
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Sebastian Schulz
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Sehr geehrter Herr Depner,

In zwei Artikeln, die ich gefunden haben, schrieben Sie, dass Gefühle an sich nicht schaden, sondern nur ihre Schlussfolgerungen. Gefunden habe ich das ggf. mindestens hier:
"Tatsächlich schadet kein Gefühl. Was schadet, sind die Schlüsse, die man daraus zieht."
https://www.seele-und-gesundheit.de/diagnosen/panikstoerung.html
Und hier:
2Schaden erleidet man aber nicht durch das Gefühl, sondern durch die untaugliche Art damit umzugehen."
https://www.seele-und-gesundheit.de/psycho/gefuehle.html
Ich bin davon bisher immer ausgegangen, jedoch habe ich oft auch Wut und ich muss gestehen auch Hass auf die Welt, weil mir vieles ungerecht vorkommt.
Aber stimmt das wirklich, dass Gefühle nicht schaden können? Denn Panik, aber vor allem doch auch Wut oder gar Hass kann doch großen Stress auslösen, vor allem wenn es chronisch wird, dass man z.B. Bluthochdruck bekommt, oder vielleicht sogar schlimmeres. Es sollen auch schon mal in Liebesbeziehung betrogene Menschen in Liebesbeziehungen am "BrokenHearthSyndrom" gestorben sein....
Dann gibt es noch: "Die Symptome gleichen denen eines Herzinfarktes und treten meist unmittelbar nach einer außerordentlichen emotionalen oder körperlichen Belastung auf."
https://de.wikipedia.org/wiki/Stress-Kardiomyopathie
Was meinen Sie?

Liebe Grüße
Sebastian Schulz
Sehr geehrter Herr Schulz,
mein Anliegen war, darauf zu verweisen, dass das schiere Erleben eines unangenehmen Gefühls im Grundsatz keinen Schaden hinterlässt; wenn man die richtigen Schlussfolgerungen daraus zieht und die Ursachen des Gefühls damit beseitigt.

Tatsache ist aber auch, dass aversive Gefühle - z.B. Wut, Angst, Hass etc. - langfristig durchaus zu Schäden führen können, wenn sie nämlich als Folge dysfunktionalen Umgangs chronifizieren. Ihr Hinweis ist somit berechtigt. Ich werde die von Ihnen bezeichneten Textstellen demnächst verändern, um den Sachverhalt deutlicher zu machen.

Herzliche Grüße
Michael Depner

 

Sebastian
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Sehr geehrter Herr Depner,

ich habe über Googlerecherche deutschlandweit Psychotherapeuten für paranoide Schizophrenie gesucht, und leider nicht einen einzigen gefunden, der laut seiner Beschreibung eine paranoide Schizophrenie behandeln würde, sondern für Angststörung, Depression, oder Borderline etc.. Wie kommt das? Hätten Sie denn selbst in Ihrer Berufszeit paranoid Schizophrene behandelt, da Sie in Ihrem Artikel unter "6.3. Psycho- und Verhaltenstherapie" die Möglichkeit und Wirksamkeit einer solchen Therapie bei Betroffenen erklären: https://www.seele-und-gesundheit.de/diagnosen/schizophrenie.html#6.3

Danke und VG
Sebastian Schulz
Grüße Sie, Herr Schulz, schön, von Ihnen zu hören.
In der Tat sind Psychotherapeuten zurückhaltend, wenn es darum geht, Patienten mit einer Schizophrenie in Behandlung zu nehmen. Das liegt wohl daran, dass die Medizin keinen Weg gefunden hat, die Schizophrenie psychotherapeutisch kausal zu beheben. Trotzdem unterliegt aber auch die Psyche des Psychosekranken den Gesetzen der menschlichen Interaktion und der menschlichen Psychodynamik. Man kann Patienten mit Schizophrenie daher sehr wohl auch psychotherapeutisch behandeln, wenn man dabei nicht der meist unrealistischen Erwartung unterliegt, eine sinnvolle Behandlung sei grundsätzlich ohne Medikamente möglich. Bei vielen Betroffenen ist das jedenfalls nicht der Fall. Oft ist eine Kombination aus Medikation und therapeutischer Begleitung zu bevorzugen.

Herzliche Grüße
Michael Depner

 

Markus Stadlmann
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Guten Morgen Morgen Herr Dr. Depner, was Sie hier leisten, ist beachtlich und sicher Hilfreich für viele. Danke! Könnten Sie die Möglichkeit schaffen, dass Interessenten per Email erfahren, wenn Sie etwas Neues schreiben? Herzliche Grüße, Markus Stadlmann
Sehr geehrter Herr Stadlmann,
herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung. Habe auf Ihre Anregung hin einen RSS-Feed in die Seite eingebaut. Feeds können z.B. mit Thunderbird oder Outlook abonniert werden.

https://support.mozilla.org/de/kb/nachrichten-feeds-und-blogs-abonnieren

Auf Änderungen oder neue Kapitel werden ich im Feed hinweisen.

Herzliche Grüße
Michael Depner

 

Anonym
Danke für ihre schnelle Antwort.
Jedoch finde ich die These, dass jeder, der so einen extremen Fetisch hat, auch ein Problem mit dem Selbstwert oder andere Probleme haben muss, gewagt. Ich denke es gibt auch andere Möglichkeiten diese Präferenz zu erlangen, z.B. sexuelle Desensibilisierung oder natürliche Entwicklung. Es ist ja bis heute nicht eindeutig geklärt, welche Faktoren bei der Bildung von solchen Vorlieben beteiligt sind.
Die WHO ordnet die genannten Phänomene pauschal den sexuellen Störungen zu. Das beinhaltet bereits eine Bewertung. Vielleicht ist das Spektrum derer, die solche Praktiken ausüben, ja breit gestreut. So könnten auf der einen Seite Personen mit tiefgehenden seelischen Störungen stehen und am anderen Pol solche, bei denen weitere Störungen fehlen. So fern niemand unter derartigen Präferenzen leidet oder gar zu Schaden kommt, wäre im letzten Fall eine Pathologisierung der Praktiken nicht zwingend erforderlich... sodass man dann tatsächlich von "Vorlieben" sprechen könnte. Ein fundiertes Urteil ist mir wegen mangelnder Erfahrung mit entsprechenden Patienten aber nicht möglich.

 

Anonym
Ich hätte eine Frage
In ihrem Artikel zu sexuellen Störungen haben sie ja geschrieben: "Bei der Nekrophilie, der Koprophilie und der Urophilie ist allerdings davon auszugehen, dass das bloße Vermeidungsverhalten in eine weitaus tiefer reichende Persönlichkeitsproblematik eingewoben ist." Was für Persönlichkeitsproblematiken sind da gemeint? Und trifft das nicht auch auf zum Beispiel Zoophile zu? Kann man eine von den drei auch ohne eine Persönlichkeitsproblematik entwickeln?
Sie haben Recht. Auch die Zoophilie würde ich als eine Störung der sexuellen Ausrichtung auffassen, die mit einer schwerwiegenden Persönlichkeitsproblematik verwoben ist. Ich gehe davon aus, dass bei allen vier Formen eine tiefgehende Störung des Selbstwertgefühls vorliegen dürfte. Möglich sind aber auch individuelle, gegebenenfalls psychotische Motive, die man erst erkennen könnte, wenn man einen Menschen mit einer entsprechenden Störung persönlich befragt. An mich hat sich bisher noch nie ein Patient mit einer solchen Störung gewandt. Entweder sind sie sehr selten oder Patienten halten sich diesbezüglich bedeckt.