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Anonym
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Danke für diese Seite. Danke! Sie haben mir geholfen, mein Leben zu retten.
Von den ganzen Komiorbiditäten, unter denen ich litt (emotional-instabil, Suchterkrankungen, Depressionen etc.) ist eine übrig geblieben. Die schizoide Persönlichkeit. Mit Ende 40 sind heute meine einzigen sozialen Kontakte meine Arbeitskollegen. Mich selbst wertzuschätzen, meine Bedürfnisse wahrzunehmen und für ihre Erfüllung selbst zu sorgen und dafür auch Konflikte einzugehen, fällt mir immer noch extrem schwer. Vor allem, aus meinen Problemen keine Wissenschaft zu machen und in der Opferrolle zu bleiben, von der Welt zu erwarten,.dass sie ihre Schuld wieder gutmachen, das ist eine tägliche Herausforderung. Aber ich nehme sie an.
Eins noch: Mir gefällt an dieser Seite besonders, dass Sie die Begriffe auch etymologisch beleuchten. Ich finde das sehr hilfreich dabei, zu verstehen, worum es eigentlich geht.

Anonym
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Sehr geehrter Herr Depner,

vielen, vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Rückmeldung und den Spiegel, den Sie mir zeigen! Mir ist schon bewusst, dass die äußere Welt ein Spiegel meines Innenlebens ist. Und wenn ich mich länger über etwas ärgere bzw. aufrege, dies ein Hinweis ist, dass es etwas mit mir zu tun hat. Auf gewisser Weise (vielleicht einer anderen Ebene) ist/war die Auseinandersetzung mit Ihnen eine Auseinandersetzung mit mir selbst und meinen eigenen inneren Beschränkungen, Begrenzungen... Durch die Auseinandersetzung mit Ihnen ist mir mein eigenes Muster etwas klarer und ich bin bereit, mir dies anzuschauen (auch trotz oder vielleicht auch mit meiner Angst - ebenso aber auch die Angst an sich).
Ebenso danke ich für die männliche Sichtweise, die Sie mir näher gebracht haben.
In jahrelanger Arbeit mit Familienaufstellungen, Therapie, Shiatsu, Klang-, Körper und Krafttierarbeit und Imaginationsreisen habe ich erfahren dürfen, dass es lohnt, sich auf den Weg zu sich selbst zu machen. Und hinter jedem Schmerz, Trauma und Verletzung ein wunderbarer kleiner Schatz zu bergen ist. Dies hat mir geholfen mich hindurch zu wagen und mich dem zu stellen und hinzuschauen, was noch gesehen werden möchte.
Meine Mutter wurde vom Opfer zur Täterin und ich komme so langsam dahin, zu sehen, dass Opfer und Täter der gleichen Struktur folgen und dabei unterschiedliche Pole dieser Struktur sind. Wenn es darum geht, in meine eigene Kraft zu kommen (weg von einer Opferstruktur), so ist es mein Wunsch irgendwann zu schauen, was jenseits der Täter-Opfer-Struktur liegt. Ob ich es schaffe, weiß ich nicht, aber ich kann schauen, was sich zeigt.
Ja, sich und den eigenen Wert in gewissem Sinne unabhängig zu machen von äußeren Zuschreibungen ist eine große Aufgabe und ein weites Feld und ich übe.
Nichtsdestotrotz sehe ich eine große Kraft in der bisher geleisten Arbeit von Frauen, sich das Frauenbild zu erweitern (die Thematik des sexuellen Missbrauchs zu bearbeiten/anzusprechen) und es weiter zu stecken als Haus- und Carearbeit und dabei noch fuckable zu sein. Es gibt Frauen, die Fußball spielen, LKWs ziehen und ich fühle mich weiblich, wenn ich Punk und Metal höre... Ich sehe das bisherige (sich aber auch wandelnde) Männerbild auch noch als viel zu einengend und beschränkt. Ich sehe, dass insbesondere homosexuelle Männer es geschafft haben, Männlichkeit für sich weiter zu stecken, was wiederum den Zorn des selbstbeschränkten Menschen nach sich ziehen kann.
So komme ich vielleicht an dieser Stelle mit Ihnen doch überein, dass Männer oder Jungen es durchaus schwer, wenn nicht schwerer haben eine Thematik (sexueller Missbrauch) zu bearbeiten, die scheinbar nicht mit dem ach so einengenden Männerbild vereinbar ist. Sehe aber dadurch nicht die weibliche
Kraft (und das dahinterstehende treibende Leid) geschmälert, sich ein Stück mehr Freiraum erarbeitet zu haben.

In diesem Sinne, danke ich für die von Ihnen geleistete Arbeit und Ihre Seite, die Sie hier anderen Menschen zur Verfügung stellen!
Sehr geehrte Seitenbesucherin,

auch für mich war der Austausch mit Ihnen sehr anregend. Wie ich Ihren Schilderungen und den Fragen, mit denen Sie sich beschäftigen, entnehmen kann, sind unsere geistige Ausrichtung und unsere Interessensgebiete ähnlich.

Bei unserer Suche nach dem Wesenskern des Daseins werden wir gewiss nicht immer die gleichen Wege gehen und auch nicht immer in allen Sichtweisen übereinstimmen. Was uns aber gleichermaßen zugutekommen wird, sind die immer neuen Schätze, die es unterwegs zu heben gibt. Und ich bin mir sicher: Sollten wir ein endgültiges Ziel erreichen, werden unsere Schatztruhen denselben Inhalt haben.

Herzliche Grüße

Michael Depner

 

Anonym
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Sehr geehrter Herr Depner,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung und die Zeit, die Sie sich dafür genommen haben. Natürlich sind auch meine Aussagen subjektiv und aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus. Ich danke Ihnen für den offenen Austausch!
Die Beschreibung der rein weiblichen Reize verstehe ich aus Ihrer Sicht gut, muss aber gestehen, dass es bei mir als Frau, den Trigger ausgelöst hat, oft nur als als Objekt betrachtet zu werden. Ich spüre sehr wohl den Unterschied wie mich ein heterosexueller Mann betrachtet und bin für jeden Blick dankbar, der mich als Mensch, als Ganzes sieht (was natürlich auch vor kommt, aber leider in unserer Gesellschaft sehr viel seltener ist).
Zum Vergleich des Leides: Mir war sehr wohl bewusst( ist es auch immer noch), dass ich auch mit gewisser Wut geschrieben habe. Durch den Austausch mit Ihnen (Danke!) komme ich nun vielleicht zu einer klareren und persönlicheren Aussage. Was ich zu bemängeln habe ist, dass dieser Vergleich mir zu oberflächlich ist und besonders dann, wenn hauptsächlich die Erfahrung mit der therapeutischen Behandlung eines Geschlechts besteht. Ich vergleiche also schon einen getätigten Urlaub auf Mallorca und einen von einem Bekannten grob erzählten und selbst noch nicht gemachten. Mein getätigter war viel grandioser - - > Dies kann dazu führen, etwas nicht zu würdigen und geringer zu bewerten und damit in diesem speziellen Fall Leid zu entwerten. Ich finde eher, dass die Art und Weise des Missbrauchs (werde ich zum oralen Missbrauch gezwungen oder wird eine körperlich schmerzvolle Penetrierung von Körperöffnungen erzwungen) ausschlaggebender ist. Ebenso die persönliche Beziehung zum Missbraucher. Geht es einem Jungen, der von seiner Mutter sexuell missbraucht wird, nicht so schlimm wie einem, der von einem Mann (Betreuer im Ferienlager) missbraucht wird?
Ich komme aus einer Familie, die Generationen lang ihre eigenen Kinder missbraucht und dies betrifft hauptsächlich (nicht ausschließlich) Elternteile, Großeltern und meist doch eher die Mädchen. Seit Jahren arbeite ich an mir, meinen Gefühlen, meinem Körper, meinem Selbst und habe sehr viel Unterstützung von einem wunderbaren, tollen heterosexuellen Mann erhalten, der von seiner Mutter missbraucht wurde. Er hat mir gezeigt, dass man es schaffen kann, nicht daran kaputt zu gehen und hat sehr viel Verständnis für Frauen, da laut seiner Aussage der sexuelle Missbrauch ein Thema ist, was meist eher Frauen betrifft (statistisch gesehen). Konfrontiert wird man als Frau eher mit Aussagen wie: das passiert jeder Frau, darüber spricht man nicht... Oder man sei selbst dran schuld, so wie man aussieht und sich kleidet. Dies zieht sich bis ins fortgeschrittene Alter. Es ist damit eine immerwährende Konfrontation mit diesem Thema. Hmmmmm, es macht es aber auch nicht besser, dass der sexuelle Missbrauch von Jungs und Männern immer noch und leider ein Thema ist, welches nich nicht genug Raum bekommen hat...

Bessere Worte kann ich gerade nicht finden, aber vielleicht verstehen Sie nun meine Aussagen oder Anliegen ein wenig mehr.

In bestem Gruß und Dank für Ihre Seite, die ich sonst sehr hervorragend finde!
Sehr geehrte Seitenbesucherin,

vielen Dank für Ihr Verständnis und die positive Bewertung meiner Webseite.
Ihren Wunsch, nicht nur als Objekt betrachtet zu werden, kann ich sehr gut verstehen. Das kenne ich auch von mir. Ich vermute, dass es sich dabei um ein tiefes menschliches Bedürfnis handelt, das durch gegenläufige biographische Erfahrungen intensiviert werden kann. Der Mensch ist eben nicht nur Exemplar einer Spezies. Er ist darüber hinaus Individuum. Genau das macht sein Menschsein aus. Und als Individuum, das sich seiner Besonderheit bewusst ist, will er gesehen und anerkannt werden.

Im Hintergrund mögen Ängste lauern. Mit dem Bewusstsein, als Einzelner prinzipiell etwas Besonderes zu sein, geht die Sorge Hand in Hand, dass das Leben das Besondere auch besonderen Gefahren aussetzt. Werden wir als das Besondere, das wir sind, anerkannt und wertgeschätzt, dämpft das unsere Lebensangst; denn was wertgeschätzt wird, steht unter dem Schutz derer, die es tun. Betrachten uns andere hingegen als Objekte ihrer Wünsche und Begierden, erleben wir, dass wir in ihren Augen kein eigenständiger Wert sind, sondern nur Funktionen ihres eigenen Wohlergehens. Sie werden uns wegwerfen, wenn jemand anderes die Funktion besser erfüllt.

Es gehört aber wohl auch zur Menschenwelt, dass sie ihr Ideal kaum je erreicht. Deshalb bleibt meines Erachtens die Koppelung von Erotik und objektivierbaren Reizen bestehen. Das gilt für Männer und Frauen in ähnlicher Weise.

Stecken Sie den liebenswertesten Mann in den Körper eines zwergwüchsigen Quasimodo und in den Augen der meisten Frauen wird er weniger attraktiv sein, als ein charakterlicher Zwilling, der gut gewachsen daherkommt. Und wenn Quasimodo beruflich auch noch scheitert und bei seiner Mutter von der Stütze lebt, während sein Konkurrent Erfolge feiert, sinken Quasimodos Chancen gegen Null. Wir sehnen uns nach etwas anderem, und trotzdem sind wir füreinander auch Objekte. Wohl denen, die es nicht ausschließlich sind. Wenn die Mischung stimmt, kann man damit leben. Und denen, die den Eigennutz in Liebesdingen völlig überwinden, winkt ein großes Glück.

Was die Vergleichbarkeit von Gefühlsqualitäten angeht, bin ich mir der prinzipiellen Grenzen bewusst. Da das Leben so vielfältig ist, dass es eine schier unermessliche Zahl von Konstellationen gibt, sind die Dinge individuell zu betrachten. Wenn mir zwei Menschen sagen, sie hätten so große Angst, dass es für sie unzumutbar sei, mit dem Bus zu fahren, bin ich bei der Einschätzung auf Indizien angewiesen.

Ihrer Sichtweise, dass es beim Missbrauch entscheidend auf die Umstände und den Tathergang ankommt, stimme ich voll und ganz zu. Obwohl Missbrauch in jeder Variante fatale Folgen haben kann und die Opfer in der Regel schwer belastet, gibt es auch hier eine Spannbreite. Zwischen der Verführung einer 14-jährigen durch einen 21-jährigen auf einer Party einerseits und massiver Gewalt gegenüber einer 6-jährigen andererseits, die dem Täter völlig ausgeliefert ist und über lange Zeiten hinweg zu explizit demütigenden Handlungen gezwungen wird, liegt ein Feld zahlreicher Konstellationen, deren Folgen von Fall zu Fall zu betrachten sind.

Herzliche Grüße
Michael Depner

 

Anonym
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Sehr geehrter Herr Depner,

beim Durchstöbern Ihrer Seite, habe ich viele interessante Artikel gelesen, bin aber auch über einige Aussagen gestolpert, die ich etwas fragwürdig finde. Beim Thema 'Sexuelle Störungen' fand ich unter den aufgelisten Reizen rein angeblich weibliche Reize, die heterosexuelle Männer anregen. Sehr Schade, dass nicht männliche Reize als ebenbürtig mit aufgeführt werden. Sie werden gar nicht erst beachtet. Hier kommt leider ganz klar nur eine geringe Gruppe an Menschen zur Geltung (der heterosexuelle Mann). Mir fehlt die Vielfalt der Geschlechter und sexuellen Präferenzen und Erregbarkeiten...
Ebenso fast traurig finde ich den VERGLEICH, welcher sexuelle Missbrauch an Kindern nun schwerer wiegt. Wirklich, hier wird verglichen? Sie sagen eindeutig, dass es für Jungen doch meist schlimmer ist, von einem Mann missbraucht zu werden als für Mädchen? Ist das ihr Ernst?! Sie vergleichen Leid und sind der Meinung Leid vergleichen zu können? Dies finde ich doch höchst fragwürdig!!!

Mit freundlichen Gruß
Sehr geehrte Seitenbesucherin,
im Grunde haben Sie Recht. Da ich ein heterosexueller Mann bin, betrachte ich die Welt allerdings aus der entsprechenden Perspektive. Weibliche Reize zu beschreiben, fällt mir leicht.
Da ich erotische Reize, die von Männern ausgehen und gegebenenfalls bei Männern, Frauen oder intersexuellen Menschen ankommen, selbst nicht wahrnehmen kann, müsste ich bei der Beschreibung solcher Reize mangels eigener Erfahrung jedoch holprig konstruieren, was andere aus ihrem eigenen Erleben sensibel schildern können.
Statt mich auf ein Terrain vorzuwagen, auf dem ich zu stolpern drohe, hatte ich mich bei der Niederschrift des Textes darauf beschränkt, das zu beschreiben, was ich selbst kenne und die Darstellung als eine Metapher anzusehen, die Andersfühlende auf ihre Perspektive hin umformulieren und anwenden können. Was die Einseitigkeit meiner Beschreibung betrifft, kann ich daher nur um Nachsicht bitten.
Was meine Aussage betrifft, Jungen litten oft mehr unter einem homosexuellen Missbrauch als Mädchen unter einem heterosexuellen, so beruht das auf Erfahrungen, die ich als Therapeut mit betroffenen Männern machen konnte. Statistisch ist meine Erfahrung durch mich nicht abgesichert.
Mit Bedacht habe ich daher nicht das Wort "meist" benutzt, sondern wohlgemerkt "oft". "Meist" verweist auf eine höhere Frequenz als "oft". „Mittwochs bin ich oft in Wuppertal“, sagt etwas anderes aus als „mittwochs bin ich meist in Wuppertal“.
Es stimmt ebenfalls, dass ich Leid vergleiche. Aber tun wir das nicht alle? Was bleibt uns anderes übrig; selbst wenn solche Vergleiche nicht mathematisch exakt sein können?
Wenn ich sage: Oliver leidet unter dem Tod seiner Mutter mehr als Günther.... Was ist daran so fragwürdig? Ich kann mich irren. Trotzdem bin ich der Meinung, die Intensität von Leid vergleichend beurteilen zu können. Ich habe Menschen gesehen, die sich wegen eines Fehltritts seelisch zerfleischt haben. Anderen schien der gleiche Fehltritt fast oder völlig egal zu sein.
Und wenn ich behaupte, das Leid, das durch sexuellen Missbrauch hervorgerufen wird, sei im Vergleich zu dem, was eine Beschimpfung nach sich zieht, meist größer, dann werden Sie meinem Vergleich vermutlich zustimmen.

Herzliche Grüße
Michael Depner

 

Blumenschein
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Hallo Herr Depner.
Was kann ich noch tun, bei mir wirken keine Antidepressiva und Neuroleptika. Dann bekam ich 11 EKT und die zeigten auch keine Wirkung Herzliche Grüße Blumenschein
Sehr geehrter Herr Blumenschein,

das hört sich schlimm an. Tatsächlich gibt es aber Patienten, bei denen Psychopharmaka aus verschiedenen Gründen nicht anschlagen. Auch EKTs helfen leider nicht immer. Das Einzige, was mir dazu einfällt, ist eine Psychotherapie: um zu lernen, wie man mit seinen seelischen Problem umgehen kann. Aber auch da gibt es keinesfalls eine Erfolgsgarantie. Was auf jeden Fall wohl sinnvoll ist: Lernen Sie zu meditieren. Langfristig kann das sehr nachhaltig helfen. Wohlgemerkt: langfristig.


Herzliche Grüße

Michael Depner